Selbstverwirklichungsmotiv: Last und Segen zugleich?

Selbstverwirklichungsmotiv: Last und Segen zugleich?

Getrieben vom Selbstverwirklichungsmotiv

Als ich das erste Mal Frau Neumann traf, die Geschäftsführerin eines mittelständischen Technologieunternehmens, war ich sofort beeindruckt von ihrer Energie und ihrem Tatendrang. Frau Neumann ist sozusagen das Paradebeispiel einer Führungskraft, die von einem starken Selbstverwirklichungsmotiv angetrieben wird. Sie hat nicht nur ehrgeizige Visionen, sondern setzt auch Maßstäbe. Sie will immer neue Höhen erreichen und das Unternehmen in innovative Richtungen führen. Doch wie bei jedem Menschen hat auch sie Schwächen.

Frau Neumann ist eine kreative Denkerin. Sie hat jede Menge Ideen und ist immer bereit, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Für sie bedeutet Erfolg, sich immer weiterzuentwickeln, Neues zu schaffen und das eigene Potenzial voll auszuschöpfen. Dieses starke Bedürfnis, sich selbst zu verwirklichen, hat das Unternehmen in vielerlei Hinsicht vorangebracht.

Inspiration für ein modernes Team

Sie inspiriert vor allem die Mitarbeitenden, die selbstständig und eigenverantwortlich arbeiten wollen. Sie motiviert ihre Teams, sich weiterzuentwickeln, fördert neue Ideen und gibt jedem die Chance, sich zu entfalten. Dadurch, dass sie so führt, wie sie es tut, zieht sie Talente an, die genauso wie sie selbst stark von innen heraus motiviert sind und ähnliche Werte teilen.

Wenn Stärken zur Herausforderung werden

Ihr starkes Selbstverwirklichungsmotiv kann aber auch zum Problem werden. Manchmal verliert sie sich in ihren Visionen und hat dabei nicht immer den Boden der Realität fest im Blick. Ihr Drang nach ständiger Innovation kann das Team überfordern, weil sie oft zu viele Projekte gleichzeitig anstößt. Manchmal fehlt es ihr einfach an der nötigen Struktur und klaren Priorisierung.

Ein weiteres Problem ist, dass Frau Neumann nicht immer die Geduld hat, wenn es darum geht, Routinetätigkeiten oder Prozesse zu optimieren. Solche Aufgaben sind für sie oft zu wenig „bedeutungsvoll“, weshalb sie diese lieber delegiert oder nur widerwillig angeht. Dadurch kann es schon mal passieren, dass die nötige operative Stabilität fehlt und langfristige Projekte ins Stocken geraten.

Manchmal fällt es ihr auch schwer, den Erfolg anderer uneingeschränkt anzuerkennen. Sie ist nicht etwa neidisch auf ihr Team, sondern hat einfach immer noch den Ehrgeiz, selbst das Maximum herauszuholen und ihre eigenen Ideen voranzutreiben.

Zwischen Freiraum und Überforderung

Frau Neumann ist eine echt gute Führungskraft für alle, die auch gerne selbstständig und eigenverantwortlich arbeiten. Sie inspiriert durch ihre Leidenschaft und ihren Willen, immer neue Wege zu gehen. Sie lässt ihren Mitarbeiter:innen viel Freiraum und fördert kreative, eigenständige Arbeit. Außerdem schafft sie eine Unternehmenskultur, die auf Innovation und Fortschritt basiert. Damit zieht sie besonders talentierte und ambitionierte Mitarbeitende an.

Sie ist eine Führungskraft, die an die Kraft von Visionen glaubt und andere darin bestärkt, über sich hinauszuwachsen. Wer unter ihrer Leitung arbeitet, hat das Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein und wirklich etwas beizutragen, damit das Unternehmen sich weiterentwickelt.

Andererseits fällt es Frau Neumann oft schwer, Leute zu unterstützen, die mehr Struktur und Anleitung brauchen. Ihr Führungsstil kann für Menschen, die klare Vorgaben und stabile Rahmenbedingungen bevorzugen, ziemlich anstrengend sein. Sie hat oft ziemlich hohe Erwartungen an sich selbst, die sie dann auch an ihr Team weitergibt. Das kann bei den Mitarbeiter:innen zu Stress und Unsicherheit führen.

Manchmal ist sie auch ungeduldig, wenn es um eher langweilige oder detaillierte Aufgaben geht. Wenn das Tagesgeschäft oder operative Herausforderungen anstehen, ist sie manchmal nicht so richtig bei der Sache und behandelt diese nicht so sorgfältig wie ihre innovativen Projekte. Hier sieht man, dass sie sich oft zu sehr mit den großen, wichtigen Dingen beschäftigt und dabei die kleinen, alltäglichen Entscheidungen vernachlässigt.

Impulse für nachhaltige Entwicklung

Als externe Beraterin glaube ich, dass Frau Neumann viel auf die Beine stellen kann. Mit ein bisschen externer Unterstützung könnte sie das volle Potenzial ausschöpfen.

  • Strukturierte Zielsetzung und Priorisierung: Ich glaube, dass ihr besonders helfen würde, wenn sie sich ein paar Gedanken über ihre Ziele und Prioritäten macht. Sie hat ja so viele Ideen und Projekte, die sie alle irgendwie gleichzeitig umsetzen will. Da wäre es gut, wenn sie sich mal überlegt, was sie zuerst machen will und was vielleicht auch noch etwas warten kann. Ein externer Coach könnte ihr dabei helfen, ihre Visionen in kleinere, realistischere Schritte zu unterteilen und diese dann auch umzusetzen. Wenn sie sich besser fokussiert, kann sie ihre Energie effektiver nutzen und das Risiko verringern, sich zu verzetteln.
  • Operative Unterstützung: Eine begleitende Beratung könnte dabei helfen, Strukturen zu schaffen, die den operativen Betrieb stabilisieren, ohne dass Frau Neumann sich persönlich zu sehr in Details verlieren muss. Ein starker COO oder eine operative Führungskraft, die eng mit ihr zusammenarbeitet, könnte dabei helfen, Routineabläufe zu optimieren und strategische Entscheidungen effizient umzusetzen.
  • Führungskräfteentwicklung: Frau Neumann hat ein super Gespür für innovative Talente, aber ein gezieltes Führungskräfte-Coaching könnte ihr dabei helfen, auch Mitarbeitende zu fördern, die mehr Struktur benötigen. Wenn die Führung ausgewogener wäre, könnten alle Teammitglieder ihr volles Potenzial entfalten.
  • Selbstreflexion und Abgrenzung: Da Frau Neumann sehr stark von inneren Antrieben getrieben wird, könnte ein Coach sie dabei unterstützen, besser zu erkennen, wann sie sich selbst zu sehr unter Druck setzt. So kann sie lernen, sich besser abzugrenzen und einen Burnout zu vermeiden. Dazu muss sie nur mehr Work-Life-Balance in ihren Alltag integrieren.

Die Transformation: Aus Vision wird Wirkung

Frau Neumann hat sich nach einem Jahr externer Begleitung spürbar weiterentwickelt. Sie weiß jetzt, wie sie ihre Visionen in machbare Schritte umsetzen kann, ohne sich in zu viele Projekte zu verzetteln. Sie trifft jetzt bessere Entscheidungen, weil sie weiß, worauf es ankommt und sich regelmäßig selbst überprüft. Ein neuer COO sorgt dafür, dass alles reibungslos läuft und Frau Neumann sich auf die langfristige Strategie konzentrieren kann.

Auch ihre Führungsqualitäten haben sich verbessert. Sie hat jetzt verstanden, dass nicht alle Mitarbeiter:innen so motiviert sind wie sie selbst. Durch gezielte Coachings fördert sie verschiedene Arbeitsstile und gibt mehr Orientierung, wo sie gebraucht wird. Außerdem hat sie jetzt eine Work-Life-Balance, die ihr mehr Energie gibt und ihre Kreativität fördert.

Heute führt sie ein starkes, innovatives Unternehmen, das stabil wächst und in der Branche als Vorbild für nachhaltigen Erfolg gilt.


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