So unterschiedlich – und doch ein Team: Was Führungskräfte vom Riemann-Thomann-Modell lernen können
Anna steht pünktlich um 7:55 Uhr im Büro. Ihr Schreibtisch ist ordentlich, sie liebt Listen und sagt offen, dass sie Routinen mag. Ben kommt später. Sein Schreibtisch ist ein kreatives Chaos, und seine Gedanken sprudeln schneller als der Kaffee. Clara wiederum zieht sich lieber zurück – sie schreibt lieber eine Nachricht, als ein Meeting zu besuchen. Drei Menschen, ein Team – und ein ganz normaler Führungsalltag.
Was tun, wenn alle so unterschiedlich ticken?
Das Riemann-Thomann-Modell kann hier helfen. Es unterscheidet vier Grundausrichtungen in Persönlichkeiten:
- Nähe – Menschen, die Gemeinschaft und Harmonie suchen
- Distanz – Menschen, die gerne analytisch und unabhängig arbeiten
- Dauer – Menschen, die Stabilität und Verlässlichkeit brauchen
- Wechsel – Menschen, die Abwechslung, Freiheit und Neues lieben
Jede*r hat von allem etwas – aber in unterschiedlicher Ausprägung. Das Modell hilft Führungskräften, diese Unterschiede nicht nur zu sehen, sondern damit zu arbeiten.

In der Praxis heißt das:
- Anna braucht Struktur und Vorhersehbarkeit – sie liebt klare Abläufe
- Ben braucht kreative Freiräume – und keine übermäßige Kontrolle
- Clara will Zeit zum Nachdenken – Small Talk stresst sie eher
Als Führungskraft ist es deine Aufgabe, den Rahmen zu schaffen, in dem alle ihre Stärken entfalten können. Das Modell hilft dir, typische Missverständnisse früh zu erkennen – und individuell zu führen, statt alle gleich.
vorteile für führungskräfte:
- Bessere Einschätzung deiner Teammitglieder
- Zielgerichtetere Kommunikation
- Mehr Vertrauen und Motivation im Team
aber auch herausforderungen:
- Nicht jede*r lässt sich leicht zuordnen
- Es braucht Fingerspitzengefühl statt Schubladendenken
- Individuelle Führung braucht Zeit – lohnt sich aber
Am Ende geht es nicht darum, Menschen zu kategorisieren, sondern zu erkennen: Nicht jede*r arbeitet wie ich. Und das ist gut so. Denn wenn Nähe auf Wechsel trifft, Dauer auf Distanz – entsteht nicht Chaos, sondern ein echtes Team.
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