Josef hatte sich seinen Traum erfüllt. Vor fünf Jahren machte er sich selbstständig und baute sein eigenes Unternehmen auf. Anfangs lief alles gut, doch mit der Zeit wurde es immer anstrengender. Mittlerweile beschäftigt er zwei Mitarbeitende, doch anstatt sich auf das Wachstum und die Strategie seines Unternehmens zu konzentrieren, steckt er viel zu tief in der operativen Arbeit. Seine Tage sind gefüllt mit Kundenanfragen, Rechnungen und spontanen Problemstellungen. Am Abend bleibt kaum Zeit für Familie oder Erholung. Josef fühlte sich ausgebrannt, frustriert und hilflos. Kennst du dieses Gefühl?
Wie gefährlich ist Überforderung in der Führung?
Als Führungskraft trägst du eine große Verantwortung. Deine Entscheidungen beeinflussen nicht nur deinen eigenen Erfolg, sondern auch den deines Teams und Unternehmens. Wenn du dauerhaft überfordert bist, hat das weitreichende Folgen:
- Gesundheitliche Risiken: Chronischer Stress kann zu Erschöpfung, Schlafproblemen und sogar ernsthaften gesundheitlichen Beschwerden wie Bluthochdruck oder Burnout führen.
- Leistungsabfall: Statt effizient zu arbeiten, führt Überforderung oft zu Fehlentscheidungen, Ineffizienz und Produktivitätsverlust.
- Schlechte Mitarbeiterführung: Wenn du selbst kaum noch weißt, wo dir der Kopf steht, leidet auch die Qualität deiner Führung. Deine Mitarbeitenden erhalten weniger Unterstützung, Klarheit und Orientierung.
- Fehlende strategische Ausrichtung: Eine Führungskraft sollte das große Ganze im Blick behalten. Doch wenn du dich in operativen Details verlierst, bleibt keine Zeit für Strategie und Weiterentwicklung.
Wie erkenne ich Überforderung?
Viele Führungskräfte merken erst spät, dass sie sich in einer Abwärtsspirale befinden. Achte daher auf folgende Warnsignale:
- Dauerhafte Erschöpfung: Du fühlst dich morgens schon ausgelaugt und hast abends keine Energie mehr für Freizeit oder Familie.
- Ständiges Multitasking: Du jonglierst zahlreiche Aufgaben gleichzeitig, hast aber das Gefühl, nichts wirklich abzuschließen.
- Wenig Delegation: Du machst vieles selbst, weil du denkst, dass es sonst nicht richtig erledigt wird.
- Hohe Fehlerquote: Unter Druck schleichen sich immer mehr Fehler ein.
- Schlechte Work-Life-Balance: Du hast kaum noch Zeit für dich selbst oder deine Liebsten.
- Frustration und Gereiztheit: Du bist ungeduldig mit deinem Team und reagierst oft genervt oder aggressiv.
Wenn du dich in mehreren Punkten wiedererkennst, solltest du dringend gegensteuern.

Was kann ich tun, wenn ich überfordert bin?
Josef hat es geschafft, seine Situation zu verbessern. Vielleicht helfen dir diese Schritte auch:
- Akzeptiere, dass du nicht alles allein schaffen kannst. Du bist als Führungskraft nicht dafür da, jede einzelne operative Aufgabe zu erledigen. Dein Job ist es, dein Team zu führen und Rahmenbedingungen für effizientes Arbeiten zu schaffen.
- Lerne, Aufgaben zu delegieren. Vertraue deinen Mitarbeitenden und gib Verantwortung ab. Gute Delegation entlastet dich und stärkt dein Team.
- Setze klare Prioritäten. Nicht alles ist gleich wichtig. Fokussiere dich auf strategische und wirklich essenzielle Aufgaben. Plane bewusst Zeiten für konzentriertes Arbeiten ein.
- Schaffe Strukturen und Routinen. Definiere feste Zeiten für Meetings, E-Mail-Bearbeitung und Planungen, um Chaos zu vermeiden.
- Hole dir Unterstützung. Sprich mit deinem Vorgesetzten, einem Coach oder einem Mentor. Externe Perspektiven helfen, neue Lösungen zu finden.
- Achte auf deine Erholung. Bewegung, Schlaf und Freizeit sind essenziell, um langfristig leistungsfähig zu bleiben. Plane bewusst Pausen ein und setze Grenzen.
Josef hat Schritt für Schritt gelernt, loszulassen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Heute fühlt er sich wieder souverän in seiner Rolle, und sein Team arbeitet selbstständiger und motivierter als je zuvor.
Falls du dich ebenfalls überfordert fühlst: Du bist nicht allein! Erkenne die Signale und handle frühzeitig, um deine Führungsrolle wieder mit Klarheit und Energie auszufüllen.
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